Programmierter Wahnsinn? Verrückte Maschinen? Schönes Sirren und Brummen! - Electro

Als Sean Booth und Rob Brown 1995 ihre Aufnahmen für die“Peel Sessions“-Reihe beendeten, kursierte gerade eine Vokabel, die bald zum Unwort werden sollte: „Electronic Listening“. Ja, war nicht alle Musik zum Zwecke des „Listening da? Und ging einem Easy Listening Mitte der Neunziger nicht schon wieder auf die Nerven? Dass die beiden Briten, die durch ihre Arbeit mit Samplern, Synthesizern und Drum Machines schon weit über Spezialistenzirkel hinaus auf sich aufmerksam gemacht hatten, nicht gerade das waren, was man eine Dancefloor-Schmiede nennt, lag auf der Hand. Aber „Electronic Listening“ tat Autechre Unrecht. Auch Confield belegt das zerstörerische und anarchistische Potenzial der elektronischen Lötknaben aufs Schönste. Man weiß bei Autechre nie ganz genau, ob die Maschinchen plötzlich verrückt spielen, brummend, sirrend, holpernd ihr Eigenleben entdecken und die Aufzeichnung einfach weiterläuft oder ob Sean und Rob diesenWahnsinn einfach programmiert haben. Auf Confield hat’s zwar wieder ein paar mehr Beats als zuletzt, allein: in eine gemeinhin bekannte Groove-Kategorie lassen sich die beiden kaum einordnen. Das ist der Surplus jedes uns bekannten Autechre-Albums: Es tut angenehm weh!

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