Azure Ray – Hold On Love Saddle Creek :: Ätherische Batladen, sanftes, melancholi sches Liedgut.
Ich hör‘ dir trapsen, handta-5chenformatiges Früh-Neunziger-lndiepop-Revival. Das FEEDBACK TO THE FUTURE auf Seite 74 könnte ein Zeichen sein, das Tun von The Cooper Temple Clause und einigen Kapellen mehr, denen der Britpop Marke Oasis viel zu bodenständig daherkommt, legt diese Vermutung/Hoffnung/Befürchtung nahe. Es darf manches gerne wieder etwas ätherischer geraten, Verzweiflung und Verklärung mögen sich klar vernehmlich ihren Weg bahnen. Hall drauf, Schwall drüber. Mit Grand Piano, Fingerpicking und geräumig, allerdings immer auch möglichst transparent gehaltenen Klangkulissen from outer Zauberwald wären auch Azure Ray vor rund einer Dekade eine dicke Empfehlung für das 4AD-Label gewesen, auf dem dereinst This Mortal Coil, Cocteau Twins oder Pale Saints ihr verwunschenes Geistwesen trieben. Weil jüngere Generationen meist kürzere Wege gehen müssen, haben Orenda Fink und Maria Taylor mit ihrem dritten Album in drei Jahren bereits eine gewisse Perfektion darin erreicht, Balladen zu kredenzen, die dank wohl dosierter Melancholie, feinsten Melodiewerks und insgesamt größtmöglicher Annehmlichkeit Gefallen finden. Mit Eric Bachmann fanden die beiden einherzärtelnden Damen dann auch noch einen kongenialen Produzenten und Arrangeur. der rund um das reduzierte Spielen und Singen des sanftmütigen Engelsgespanns rare pastellfarbene Instrumental-Tupfer setzte und einige Lieder in wohligwarme Streicherwolken packte. Formvollendet sagt man wohl hierzu.
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