Baby You Know – Last Night At The Kino Bar
Baby Vou Know erzählen von rosenbewachsenen Bahnhöfen, von starkem Kaffee in Emaille-Kannen, von alternden Outlaws, die im Schaukelstuhl sitzen, ihre Knarren streicheln und an ihren wenigen Zahnstümpfen lutschen. Baby You Know erzählen diese Geschichten mit dem eleganten, feingesponnenen Charme des Folk, der Tradition verpflichtet, unbeschwert souverän, auf lässige Weise selbstbewußt. So und nicht anders muß Musik klingen, wenn sie Country ist und im Landleben wurzelt: Die Gitarre rauscht durch Fingerpicking-Kaskaden und scheppert wie ein polternder Eimer die Akkorde entlang; der Baß knarzt heiser und swingt wie vergnügt; die Drums galoppieren daher wie eine Horde heiterer Kälber, die Stampede übt; und über allem liegt Erhard Grundls leicht nölende Stimme: Weise und erfahren singt er von verschlungenen Lebenswegen und von guten Menschen, die tot sind. Die Band beherrscht die Kunst der richtigen Melodie zur rechten Zeit, tummelt sich unangestrengt im Reich des Folk zwischen Hank Williams, Neil Young und Dave Schramm; und dabei – oh Wunder – stammen die Babies nicht aus Texas und nicht aus Arizona, sondern aus der Oberpfalz: stockbayerisches Hinterland. Das ist der Hintergrund für eine Band, die seit zehn lahren zwischen Country und Folk pendelt -LAST N IG HT AT TH E Kl NO BAR ist das dritte Album des Quartetts – und die seit langem im Zentrum des akustischen Soundgeschehens in den deutschen Südstaaten steht. Die Aufnahmen zum neuen Album wurden überwacht vom Volksmusik-Nestor Karl Bruckmaier, als Gast mit dabei war der Musik-Weltreisende Thomas Meinecke (FSK), der die Steel-Gitarre klingen läßt wie eine liebestolle Kreissäge. Baby You Know beweisen, daß souveräner Folk letztlich im Landleben verwurzelt sein muß: Wo sonst kann die leise Gitarre einen intimeren Weg ins Ohr finden, während sich draußen die Katzen vermöbeln.
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