Bad Neighbors 2 :: Regie Nicholas Stoller

Der Fortsetzungswahn kennt keine Grenzen: Jetzt terrorisiert eine weichgespülte Schwesternschaft die Nachbarn.

Es wird mal wieder gefeiert bis die Wände wackeln. Bis Nachbarn genervt das Weite suchen. Bis jemand völlig unverhältnismäßige Maßnahmen ergreift, um den Wahnsinn zu stoppen. Und am Ende fragt man sich erneut, wer nun eigentlich die wirklich Irren sind – die Party-Mäuse oder die Spielverderber?

Nicholas Stoller, der bereits beim ersten „Bad Neighbors“-Part vor zwei Jahren Regie führte, setzt nur wenige Monate nach dem Clinch zwischen Ehepaar Mac (Seth Rogen) und Kelly (Rose Byrne) und den Studentenverbindungs-Boys Teddy (Zac Efron) und Pete (Dave Franco) ein. Das Pärchen hat es endlich geschafft ihr altes Haus loszuwerden und ein neues ist auch schon gefunden. Aber einen dicken, fetten Haken gibt es dennoch: Die Käufer haben die Möglichkeit, ganze dreißig Tage von dem Kaufvertrag zurückzutreten. Ein potenzieller Grund dafür: In das Haus der Studentenverbindung mit ausschließlich männlichen Mitgliedern ist mittlerweile eine nicht minder chaotische Schwesternschaft gezogen. Sollten die Käufer erst einmal Wind davon bekommen, was sie für eine Partymeute neben sich leben haben, würden sie mit Sicherheit die Beine in die Hand nehmen. Als Mac und Kelly das begreifen, tun sie alles Menschenmögliche, um Shelby (Chloë Grace Moretz) und ihre Kommilitoninnen wieder aus dem Haus zu ekeln.

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Wieso musste es denn nun auch von „Bad Neighbors“ eine Fortsetzung geben? Schon der erste Teil bot viel Durchschnittliches und wenig glanzvolle Momente (außer man steht vielleicht darauf, wenn man die ganze Zeit Zac Efrons Sixpack anstarren muss). Die Weiterführung der Comedy bleibt diesem Niveau treu. Es werden sogar Witze aus dem Erstling aufgewärmt und als Mega-Running-Gag serviert. Siehe: Airbag-Explosionen und die extrem gelangweilten Freunde des Ehepaars, die endlich mal wieder richtig feiern wollen. Brüste, Hintern und Bratzen-Musik von Florida, Calvin Harris und Ellie Goulding gibt es selbstredend auch wieder.

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Wieso also Film Nummer Zwei? Wohl um mal so richtig die Klischeekeule schwingen zu können. Die Girls-Truppe, die hier im Vordergrund steht, sieht sich nämlich am liebsten so eine Schnulze wie „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ an und heult dazu lautstark bis die Nachbarn das Gefühl kriegen, jetzt müssten sie die Polizei aufgrund dieser derben Lärmbelästigung rufen. Und so ein paar jungen Studentinnen ist ja eigentlich überhaupt nichts daran gelegen, Wet-T-Shirt-Contests zu machen – sie stehen viel mehr auf Karaoke. Eine wichtige Frage, die einen beim Schauen des Anderthalbstünders also immer wieder in den Kopf schießt, lautet „Ernsthaft???“. Diese forcierte Plumpheit geht gar nicht.

Ganz authentisch sind da nur Mac und Kelly. Bei ihnen wird ziemlich schnell deutlich, dass sie im Grunde die wahren, unzurechnungsfähigen Kinder sind. Sie verteilen freudig Bettwanzen, schaffen es jedoch nie, verantwortungsbewusst mit ihrer kleinen Tochter umzugehen und denken, dass man Gras problemlos auf dem Grill im Garten verbrennen könnte. Wenn sie Rat suchen, tun sie das nicht etwa bei Gleichaltrigen, sondern bei ihrem Ex-Erzfeind Teddy. Logisch ist bei „Bad Neighbors 2“ wenig, aber so viel Hirnlosigkeit tut letztlich auch nicht wirklich weh.

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