Bart Davenport – Bart Davenport

Hoffentlich ist das kein Overkill: GAME PRESERVE, Album Nr. 2 des Songpoeten aus Kalifornien, erschien hierzulande Ende vergangenen Jahres, in den USA bereits im November 2003. Die auch im Musikmagazin Ihres Vertrauens gelobte Übung in inspiriertem 70s-Singer/Songwritertum fand so viele Freunde, daß nun das zweieinhalb Jahre alte Debüt von Bart Davenport auch bei uns den Weg in die Läden findet. Vermutlich im Mai – können Sie noch folgen? – gibt’s dann das neue Werk MAROON COCOON. Doch zurück zu BART DAVENPORT; „Bitte NICHT bei re-issues besprechen!!!“, fleht das Presseinfo an einer Stelle und behauptet an einer anderen, der Hörer bekomme es mit einem „geschlossenen, zeitlosen (Folk-)Popalbum“ zu tun, „für Fans von Belle & Sebastian, Air, Gram Parson (sic!], Kings Of Convenience, Paul McCartney, Love“. Warum ich das so ausführlich zitiere? Weil an dem, was da geschrieben steht, einiges dran ist. Vor allem aber klingt diese Platte mindestens so sehr nach 6os wie GAME PRESERVE nach den 70s: Beim Opener „Chimes“ treffen sich die Hollies und die Incredible String Band, „Terry’s Song“ ist purer Donovan, ca. SUNSHINE SUPERMAN. Anderswo glaubt man Simon & Garfunkel oder Crosby, Stills, Nash & Young am Werk. Außerdem reicht die Zeit noch für zwei kurze Instrumentalintermezzi („Vox 1“, „Vox 2“) und ein wenig Easy Listening („Sugar Pie 1 & 2“). Heillos nostalgisch? Gewiß. Aber ebenso gewiß schön, sehr schön sogar. Davenport spielt sich, begleitet von Cake- und Tom-Waits-Musikern. durch einen Set herrlich melodischer, gern auch putziger bis psychedelisch versponnener Lieder. Wie lange das gutgeht, bleibt abzuwarten. Bis wir’s wissen, gilt: „Carry on, love is coming, love is coming to us all.“

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