Belle & Sebastian – Late Night Tales :: Sampler

Fast gleichzeitig mit dem neuen Album von Belle & Sebastian erscheint dieses neue Album von Belle & Sebastian, das nur einen einzigen Song von Belle und Sebastian enthält (die Coverversion „Cassaco Marron“) und jede Menge Lieblingsmusiken, die endlich mal rauswollen aus den Plattenkisten der Glasgower Supergroup. Es spricht einiges dafür, daß Belle & Sebastian-Keyboarder Chris Geddes bei der Nummer 15 der Mix-Tape-Serie LATE NIGHT TALES entscheidend die Finger im Spiel hatte. Stuart Murdochs Mix hätte mindestens drei Songs von Feit, zwei von den Smiths und einen von Orange Juice enthalten, oder so ähnlich. Es handelt sich dann aber auch nicht um Chris Geddes „ideal mix“, klärt Sarah Martin auf der B-&-S-Homepage auf, der ändere sich schließlich jede Woche. Momentaufnahme also, Spiel der Laune, Einladung zum Eintauchen und Einordnen. Menschen mit gefährlich exquisiten Geschmäckern müssen sich schon etwas einfallen lassen, um die Empfänger eines Mix-Tapes standesgemäß zu entzücken, und so kommen hier Mbira-Musik aus Zimbabwe, Steve Millers „Fly Like an Eagle“. Ramsey-Lewis-Jazz. Gal Costa und Müm zum Einsatz. Zwischen Demis Roussos, Stereolab und Lootpack werden geheime Verbindungen erkundet. Spätestens seit FOLD YOUR HANDS CHILD, YOU WALK LIKE A PEASANT ist Belle & Sebastian eine Hinwendung zum Soul der Sixties nicht mehr abzuerkennen, und wenn auf dem Album irgendetwas dominiert, dann ist es der Beat der Black Music (RJD2, Elsie Mae, Mary Lovel. Platten wie diese vergißt man für gewöhnlich schnell, sie taugen allenfalls als „weiterführende Lektüre“. Wissen möchte man schon, was das für Musik ist. Mein Computer meint bei der Google-Suche nach „Eric And Mondrek Muchena“: „Meinten Sie Muenchen“.

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