Der ewige Bernd erklärt sich zum musikalischen Konjunkturpaket und poppt wie eh und je Verschwende nicht nur deine Jugend, mach’s genauso mit den besten Jahren. Willkommen im neuen Album von Bernd Begemann, auf dem es wie eh und je sehnsüchcelt und schmerzt und uhuhuht und alles, was man sich so vorstellen kann. Diese locker um den kleinen Finger gewickelte Popmusik beherrscht ja sonst kaum jemand in Deutschland, dieser Vorteil ist gleichzeitig das einzige kleine Problem, das man mit dieser Platte haben kann: Begemann kurvt eben immer auch ein bisschen zu stilsicher durch seine soul- und beatbeeinflussten Erwachsenenhymnen, er hat immer die besseren Argumente und manchmal die nun wirklich nicht mehr schönen Schlagerchöre im Programm. Steht aber alles im Dienste des Vorwärtsgangs, den einschaltet, wer sich mit diesem Album von der Krise verabschiedet. Und hier gibt’s natürlich auch wieder reichlich hübsche Betrachtungen aus dem Bauch des guten Pop-Onkels Begemann: „Die neuen Mädchen sind da / Und mit Stadtplänen im Haar / Entstiegen sie der Bahn / Oder kamen vorgefahr’n.“