Bernie Hayes – Every Tuesday, Sometimes Sunday
Nach den ersten Tonen des eröffnenden „Falling Over ßackwards“ ist ein weiterer Blick auf das CD-Cover fällig: Wer ist dieser Bernie Hayes, der da seit einem Jahrzehnt in Sydney mit verschiedensten Musikern durch die Szene streift? Kann er der leibliche Sohn von Van Morrison sein? Klar, die Stimme ist eine andere, viel zerbrechlicher und spröder. Doch ansonsten finden sich dieselben schmeichelnden Melodien, die patschige Spielweise der Band und die gleichen hymnenhaften Posaunentöne ganz im Hintergrund, ßernie Hayes’musikalische Nähe zu Van Morrison scheint jedoch schon in „Matchbox Cars And Marbles“ wieder vergessen zu sein, wo er durch überraschende Melodiesprünge und Streichquartett-Begleitung Elvis Costello ernsthafte Konkurrenz macht. Ansonsten bleibt Bernie Hayes aber einfach nur Bernie Hayes – ein gereifter Songwriter, der das Gewicht auf abwechslungsreiche Instrumentierung legt.“YourBoyfriend’s Back in Time“ swingt mit Mundharmonika, Lap-Steel-Gitarre und Kontrabass im traurigen Tex-Mex-Flair, die wunderschöne Ballade „Last Time“ lebt von der Spannung zwischen Piano und Streichquartett, und in „Kibonki“ stoßen Klarinette, Posaune und Trompete dazu. „South Perth“ schließlich trägt Hayes ganz allein mit Wanderklampfe vor-karg, melancholisch, überzeugend. Der Australier führt vor, wie handgemachte Musik in Verbindung mit tollen Songs mühelos den Pop-Olymp erreichen kann.
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