Bertrand Burgalat – The Sssound Of Mmmusic :: Pop
Bertrand Burgalats Version des Air-Hits „Sexy Boy“ war der ultimative Trash-Pop-Song der letzten Saison. Und das Polnareff-Chanson „Goodbye Marilou“ schneiderteer Nick Cave auf die blasse Haut. Wo Tausendsassa Burgalat bisher seine sensiblen Produzentenfinger im Spiel hatte, entstand Außergewöhnliches (die Beiträge von Ladytron, April March oder etwa Julien Baer auf der letztjährigen Compilation THE GENIUS OF BERTRAND BURGALAT belegen das eindrucksvoll). Bertrand Burgalats Solodebüt The Sssound Of Mmmusic ist ein Beitrag zur Couch-Potato-Kultur, bei den 15 Tracks dieses Albums wird wohl kein Mensch auf die Idee kommen, das Tanzbein schwingen oder die Hüften wippen zu wollen. Ein verträumtes Kopfkreiseln ist gerade genug, um mit Burgalat über die sieben Ozeane der leichten Muse zu schippern. Wie gesagt, der Mann kann auch anders: er trat zum Beispiel mit dem Schriftsteller Michel Houellebecq in französischen Strandpavillons auf, streifte einen weißen Overall über und spielte bei den Live-Auftritten von Air Bass und Keyboards. The Sssound Of Mmmusic ist aber sein ganz privates Ding geworden: mit Sonnenuntergangsmusik, sanften Brisen, einem Fender Rhodes-Piano und ein paar säuselnden Mademoiselles. Aber dies wäre dann doch kein Burgalat-Album, wenn in einem entspannten Nichts von einem Song („Ma Rencontre“) nicht plötzlich ein Free-Jazz-Saxofon auftauchen würde. Noch besser ist der Franzose wohl, wenn er sich darauf konzentriert, die Songs der anderen mit ein paar Haken und Ösen zu versehen, aber diese Platte darf man dennoch guten Gewissens mit an den Baggersee mitnehmen.
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