Betty Page – Jungle Girl: Exotique Music
Die Easy-Listening-Welle beschert uns weitere Ausgrabungen obskurer Art. Die 1923 geborene Betty Page wurde dank Foto-Sessions in „Playboy“ und weiteren „Herrenmagazinen“ zum gefragtesten Pin-Up der Fifties. Ob sie sich nun zwischen Leoparden-Kätzchen kuschelte oder im Fell-Mini von Buschmännern am Baum fesseln ließ – das füllige Nackt-Model präsentierte sich stets in (für die damalige Zeit) gewagten Posen. Nachzublättern im 20seitigen Farb-Booklet des zweiten Betty-Page-Samplers. Und die Musik? Genau passend zu dieser pseudo-aufgeklärten Spießer-Epoche erklingen Tanz-Big-Bands, die mit blasierter Lässigkeit durch Samba, Rumba und Latino-Jazz swingen. Bei den halb- bis zweiminütigen Beiträgen wie „Rumbanita“ oder „Bianca Blanca“ fühlt man sich versetzt in billige Agentenfilme oder grelle Schmonz-Komödien. Aus musikalischer Sicht sind das natürlich völlige Nieten, die ihre reaktionäre Haltung erfolgreich verschleiern, weil sie gerade im Revival-Trend liegen. Egal, denn JUNGLE GIRL unternimmt den erfolgreichen Versuch, historische Akt-Aufnahmen in ein musikalisch passendes Ambiente zu stellen.
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