Beyond Istanbul, Underground Groove Of Turkey

Das in München ansässige Label Trikont hat sich in den letzten Jahren durch eine Vielzahl hervorragender Compilations zu den unterschiedlichsten Themengebieten einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Mit BEYOND ISTANBUL – UNDERGROUND GROOVE OF TURKEY widmet man sich jetzt bei Trikont – unter der kompetenten Regie von DJane Ipek Ipekcioglu, die in Berlin für die monatlichen „Gayhane“-Clubnächte verantwortlich zeichnet – dem bisher in unseren Breitengraden nur wenig bis gar nicht beachteten Musik-Underground der Türkei. Und es überrascht dabei nicht besonders, dass es dort jede Menge aufregende Musik zu entdecken gibt. Um die zu genießen, kann man die beliebten, fest verankerten Stereotypen, wie zum Beispiel die Türkei als Drehkreuz zwischen Orient und Okzident, getrost zu Hause lassen. Die 16 Tracks auf beyond Istanbul lassen sich sowieso nicht in einen musikalischen Gesamtrahmen zwängen, dazu sind die Stimmungen, Sounds und Rhythmen, die diese Songs transportieren, einfach zu verschieden. Los geht die unterhaltsame Reise mit „La Mirage“ von The Night Session, hinter dem sich das französische Produzentenduo Pascal Werner und Stephane Horeau verbirgt, das hier gekonnt zwischen Dub und Arabesk-Gesang pendelt. In eine völlig andere Richtung weist „Heybiyenin „von Sivan Perwer, ein traditioneller Reigentanz aus Südostanatolien, und das daran anschließende „Cifetelli“ von Cay Taylan, bei dem die elektronischen Verfremdungsmöglichkeiten traditioneller Klänge perfekt ausgereizt werden. Und so folgt ein spannendes musikalisches Experiment auf das andere, von den Reggaeton-inspirierten Klängen von Ayhan Sicimoglu bis hin zu den rockigen Exkursionen der Replikas bei „Ömür Sayaci“ kurz vor Ende des Albums.

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