BFG: Big Friendly Giant :: Regie: Steven Spielberg

Märchenonkel Steven Spielberg kann noch zaubern. Wie konnte man nur daran zweifeln?

Weil sie nicht schlafen kann, schleicht Waisenkind Sophie (Ruby Barnhill) nachts durchs Waisenhaus. Bei einem ihrer nächtlichen Streifzüge entdeckt sie auf der Straße einen schlaksigen Riesen, der Sophie ebenfalls erblickt, sie kurzerhand aus dem Bett greift und gemeinsam mit dem Zuschauer ins Riesenland entführt. Doch schnell stellt sich heraus, dass von dem großen, alten Kerl keinerlei Gefahr ausgeht, denn er ist der Big Friendly Giant, kurz BFG. Allerdings gibt es noch andere, weitaus größere Riesen, die nicht nur BFG drangsalieren, sondern auch ganz verrückt danach sind, Kinder zu verspeisen. Sophie und der BFG entwickeln einen kühnen Plan: Helfen kann jetzt nur noch die Königin von England!

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„BFG: Big Friendly Giant“ basiert auf dem Kinderbuch „Sophiechen und der Riese“ von Roald Dahl, der vor genau hundert Jahren geboren wurde. Der CGI-Riese BFG wird von Oscar-Preisträger Mark Rylance („Bridge of Spies: Der Unterhändler“) dargestellt, dessen Gesicht, Mimik und Gestik dafür per Motion Capturing erfasst und dann animiert wurde. Um es kurz zu machen: Die computer-generierten Bilder sehen super aus. Sie sind nicht ganz so detailreich wie das Affenfell in „Planet der Affen: Revolution“ von 2014, aber im Rahmen der Story ist das CGI gelungen. Probleme gibt es nur wenn Ruby Barnhill als Sophie auf CGI trifft. Etwa wenn sie auf die Hand von BFG steigt, dann sieht das lichttechnisch nicht gut gelöst aus, was schade ist.

Fraglich ist, wie man die spezifische Sprache Roald Dahls, die sich in den schrägen, naiven Eigenkreationen von BFG äußern, ins Deutsche transferieren will. Zum Beispiel steht „human beans“ für „human beings“, zu Deutsch: menschliche Wesen. Durch die Synchronisierung dürfte hier einiges an Witz verloren gehen.

Die Stärke des Films liegt nicht in seiner technischen Umsetzung, sondern vor allem in dem Zusammentreffen genialer Künstler. Da ist einerseits die poetisch verdichtete Welt eines Roald Dahls, die von dem größten Märchenonkel der Filmgeschichte, Steven Spielberg, in liebevolle Bilder getaucht wird. Spielberg seinerseits arbeitete für den Film ein weiteres mal mit der Drehbuchautorin Melissa Mathison zusammen, die für ihn schon das Drehbuch für den 80er Klassiker „E.T. – Der Außerirdische“ schrieb. Und dann ist da ja Mark Rylance, der es schafft den BFG mit einer charakterlichen Tiefe auszustatten, dass der Zuschauer sofort von dem Giganten eingenommen ist. Mit „BFG: Big Friendly Giant“ zeigt Spielberg, dass er immer noch zaubern kann.

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