Billy Bragg :: Talking With The Taxman About Poetry
Nennt mich einen Reaktionär, aber ich kann mich mit Billy Braggs Unfähigkeit, in der richtigen Tonart zu singen, nun mal partout nicht anfreunden. Und daß er aufgrund eines Sprachfehlers jedes „r“ wie ein „w“ ausspricht, trägt auch nicht unbedingt zu einem erhebenden Hörgenuß bei.
Davon mal abgesehen, enthält diese Platte den einen oder anderen Ansatz zu einem guten Song — vorausgesetzt man besitzt genügend Phantasie, um die Melodie zu erraten, die Bragg vielleicht im Sinn gehabt hat. Seine Plattenfirma sollte mal talentierteren Sängern ein paar Bragg-Songs geben; ich könnte mir vorstellen, daß lan Matthews z.B. aus „Levi Stubbs‘ Tears“ eine ganz ansprechende Nummer gemacht hätte.
Braggs politische Ansichten sind sicher löblich, und bei Gewerkschaftsmitgliedern hat er auf ewig einen Stein im Brett. Trotzdem: Bloß sozialistische Standpunkte zu vertreten, reicht beim besten Willen nicht. Ich würde ja auch keine Platte von Fidel Castro kaufen, wenn sie nicht irgendwie rocken, swingen, grooven oder sonstwie gut abgehen würde. Musikalisch ist Mr. Bragg eine lahme Ente.
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