Billy Nomates

Billy Nomates

Invada (VÖ: 7.8.)

Mit ihren Kitchen-Sink-Tiraden bringt die Engländerin Chrissie Hynde auf den allerneuesten Stand.

Man muss Billy Nomates nicht sehen, um die hochgezogene Oberlippe zu hören. Der Rhythmus stolpert entschieden voran, der Bass pumpt monoton, der Refrain kommt eher nicht, und wenn er kommt, dann ist er meist eine melodische Enttäuschung, aber das ist alles egal: Was zählt, ist die Haltung, ist der Zorn, der Trotz, das Selbstbewusstsein, das Du-kannst-mich-mal, das satte englische Arbeiterklassen-Fuck-You, kurz: die hochgezogene Oberlippe.

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Dass Tor Maries, wie Nomates im bürgerlichen Leben heißt, die Sleaford Mods, deren Jason Williams sein patentiertes Flüchespucken hier als Gast praktiziert, zu ihren Kumpels zählt, ist deutlich zu hören, aber eben vor allem in der Haltung.

https://www.youtube.com/watch?v=9Jm3UOef7o0&ab_channel=BillyNomates

Der Sound dagegen gründet nicht auf Elektronik, allerdings hat Geoff Barrow, eine Hälfte von Portishead und Besitzer des Labels, auf dem Nomates‘ Debüt erscheint, Bass, Schlagzeug und Gitarrenklänge zu einer Art Singer/ Songwriter-Rave produziert, der direkt in die Beine geht, während einem Billy Nomates ein Ohr abkaut, abkotzt über den Job, den sie hasst, über die doofe „Hippy Elite“ und die Brexit-Befürworter, von sexueller Belästigung erzählt, einen praktischen Feminismus propagiert und auch ansonsten Chrissie Hynde überzeugend auf den allerneuesten Stand bringt.

BILLY NOMATES im Stream hören:

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