Jagjaguwar/Cargo

Hardrock: Die kanadischen Psychedelic-Rocker lassen auf ihrem dritten Album die kalifornische Sonne ins Herz und erweitern ihr Spektrum.

Das letzte Black-Mountain-Album IN THE FUTURE war ein richtiges Brett, mit harten Gitarrenriffs, einem treibenden Bass und wildem Orgeleinlagen. Es funktionierte mehr über den Sog, den der experimentelle, psychedelische Hardrock als Gesamtpaket entwickelte, als über einzelne Songs – obwohl etwa das 16 Minuten lange „Bright Lights“ für sich genommen durchaus eindrucksvoll war. Ihr drittes Album wilderness heart hat die Band aus Vancouver, Kanada, teilweise in Los Angeles eingespielt. Vielleicht, weil dort auch über Abgründen die Sonne scheint, oder weil sie weit weg waren von dem Brotjob des Sozialarbeiters für eine Junkie-Klientel, dem gleich drei Bandmitglieder nachgehen: Black Mountain klingen auf diesem Album luftiger, melodiöser, fast folkig, – manchmal zumindest. Die Single „Old Fangs“ bietet zwar erst mal genau das, was man von der Band erwartet: einen treibenden Rhythmus und harte Riffs. Gleich der nächste Song „Radiant Hearts“ aber erweist sich als ein sanft akustisch instrumentiertes und doch Unheil verkündendes Duett. „Let Spirits Ride“ dagegen löst alles Dräuende in einem Punk-Galopp auf. WILDERNESS HEART ist weniger hypnotisierend und heterogener als das, was Black Mountain bisher gemacht haben, dafür aber nachhaltiger einnehmend. Es gibt bei dieser Band noch sehr viel zu entdecken.

www.blackmountainarmy.com