Bleachers

BLEACHERS

Virgin/Universal (VÖ: 8.3.)

Gar nicht so ruinöse Rockpop-Blaupausen vom erfolgreichsten Produzenten unserer Zeit.

Hat Jack Antonof Pop ruiniert? Diese Frage wird ernsthaft diskutiert, nicht nur in YouTube-Filmchen, in denen der Produzent von Lana Del Rey, Lorde, Taylor Swift, St. Vincent, The 1975 und, und, und als Teufel mit rot leuchtenden Augen gezeigt wird. Eine kleine Rezension ist nicht der Platz, diese große Frage zu beantworten, aber Tatsache ist: Mit seinen eigenen Bandprojekten kann der aus New Jersey stammende Springsteen-Fan nicht mal ansatzweise an seinen Erfolg als Produzent anknüpfen.

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Steel Train waren eine gut beschäftigte Live-Band, Fun hatten mit „We Are Young“ nur einen Hit, und auch die Bleachers wollen nicht recht abheben. Jedenfalls nicht als Bleachers, denn dieselbe Besetzung hat sechs Alben von Taylor Swift, drei von Lana Del Rey und zwei von St. Vincent eingespielt. Eine echte Band, sagt Antonoff, die nun mit ihrem vierten, programmatisch selbstbetitelten Album BLEACHERS nicht mehr nur als Antonoffs Alleingang wahrgenommen werden soll.

Pop, der das Beste aus seinem Ruin macht

Und ja, das gelingt durchaus: Der Signatursound der Bleachers ist warm und voluminös, und nicht nur durch „Me Before You“ turnen diese Bläser, die Antonoff, wie ihm Kritiker vorwerfen, als Produzent auch gerne seinen Klienten in den Sound schmuggelt. Klar, die Bleachers sind rückwärtsgewandt, aber auch so auf der Höhe der Zeit, wie man als Rockband halt sein kann. Zu viele Songs entwerfen zwar eine faszinierende Atmosphäre, aber scheinen ewig darauf zu warten, dass wirklich etwas passiert.

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Stücke wie „Self Respect“ wirken wie Arrangement-Blaupausen, die man guten Kunden vorlegt: So könnte dein Song klingen. Ausnahmen sind das mit Del-Rey-Vocals verzierte „Alma Mater“, der wundervoll stupide Partysong „Modern Girl“ und das hoffnungsvoll-entspannte „Woke Up Today“. Pop, der das Beste aus seinem Ruin macht.

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