Bléfari/Beridze/ Gouzy/Pratter – 4 Women No Cry – Vol. 1

Rosario Blefari, Tusia Bendze, Eglantine Gouzy, Catrina Pratter. Wer jetzt nicht gerade gewöhnlich gut unterrichteten Worldmusic-Kreisen angehört oder die Kurzfilmtage in Oberhausen besucht hat, wird mit den vier Namen wenig anfangen können. Mit dieser Zusammenstellung unternimmt das Berliner Monika-Label einen ersten wie ambitionierten Anlauf, junge Künstlerinnen vorzustellen oder das spezifisch Weibliche in der neuen Popmusik zu erkunden. Die 20 Tracks auf 4 Women No Cry bilden ein Panorama, das aus Schnappschüssen zusammengesetzt ist: Wie äußert sich das Zusammenspiel von Elektronik und Akustik an vier verschiedenen Orten? Blefari Lebt und arbeitet in Buenos Aires, Beridze in Georgien. Gouzy in Paris und Pratter in Wien. Es ist interessant, die Verbindungen dieser kulturell wie geographisch reichlich voneinander entfernten Musikerinnen auf 4 Women No Cry zu entdecken: Von den atmosphärischen, mit Stimme. Gitarre, Fahrradklingel und Störgeräuschen ausgestatteten Pop-Annäherungen Blefaris führt ein dünner Faden in das hypnotische Werk der georgischen Videokünstlerin, minimaüstisch der Ansatz bei beiden. Bei Eglantine Gouzy tritt ein New-Wave-Kammerorchester hinzu, jedenfalls hört es sich so an, sie singt ein Gute-Nacht-Lied und eins, das „Eglantine Longe“ heißt (und mit 1:03 Minuten Spielzeit ganz kurz bemessen ist). Und plötzlich ist man schon bei Pratters „Johnny Isoläschn“, der kühlen, menschenleeren Außenstation auf dieser Weltreise. Die Idee zum Projekt entstand mit der Wiederentdeckung des legendären No New York-Samplers, der vier Bands mit jeweils vier bis fünf Titeln vorstellte und heute ein Klassiker der etwas anderen Popmusik ist. So etwas darf man 4 Women No Cry auf der Stelle wünschen.

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