Blondes

Swisher

RVNG International/Cargo

Eine Stunde House-Hypnose von Brooklyns psychedelischen Elektro-Konstrukteuren.

Keine eineinhalb Jahre ist es her, da wurde das Debütalbum von Sam Haar und Zach Steinman hier an dieser Stelle für mehr als ordentlich befunden (das ist natürlich untertrieben). Wobei die Platte eher eine Sammlung der bisherigen 12-Inches war, der jetzt das „richtige“ Debüt folgt. SWISHER bedient sich einer krautigeren Variante der Blondes-Musik: psychedelische, analoge Deep-House-Sounds, fast meditativ und experimentell. Passend dazu der YouTube-Stream der Platte, bei dem abstrakte Visuals die Atmosphäre der Platte untermalen. Während der 65-minütigen Trance-Exkursion läuft ein abgefahrener Film durch den Kopf. Die etwas dronigen, verwaschenen Flächen, der repetitive, vergiftete Groove, die elegante Kickdrum, komplexe Rhythmen, der perfekt dosierte Anteil Ambient und stramm sitzende Klicks. Blondes schaffen ein unerwartetes Album, eines für den Gebrauch unverschämt teurer Kopfhörer und bleiben dennoch tanzbar wie sonst was. Man sagt ja immer, dieses und jenes Album muss am Stück gehört werden. Auf SWISHER trifft das absolut zu.