Blood, Sweat & Tears – Child Is The Father To Man Blood/Blood, Sweat & Tears :: Jazzrock

Prototypen des Jazzrock: Zwei digital aufgefrischte Alben von 1968/69.

Die nach einem Zitat von Winston Churchill benannte US-Band Blood. Sweat & Tears betrat zu ihren Anfangszeiten musikalisches Neuland. Ihre beiden Initiatoren AI Kooper und Steve Katz führten damit jene Entwicklung fort, die sie ursprünglich schon beim Vorgänger Blues Project angestrebt hatten: Die Fusion von komplexen Rock-, Blues-, Klassik- und Jazz-Strukturen. Die hochqualifizierte Brass-Section (u.a. mit Randy Brecker, Dick Halligan, Fred Lipsius) fand 1968 dies- und jenseits des Atlantiks zahlreiche Nachahmer, Klassik-Adaptionen von z.B. Bela Bartök, Erik Satie oder Sergeij Prokofjew bestimmten in den kommenden Jahren die Progression der Pop- und Rockmusik. Mit dem ’68 erschienenen CHILD IS THE FATHER TO THE MAN 5 fand die Band vor allem in Musikerkreisen Beachtung, eher verhalten reagierte dagegen das Pop- und Rock-Publikum. Das lag zum einen an komplizierten, aus Früh-Barock, Avantgarde sowie Big-Band- und Modern-Jazz entliehenen Strukturen und Arrangements, zum anderen an AI Koopers schwächelnden Vocals. Dafür steuerte der ehemalige Allround-Studiomusiker Bob Dylans den Löwenanteil der Songs bei. Das Album, das in nur knapp zwei Wochen im Dezember 1967 entstand, enthält in der Neuedition auch drei bislang nicht erhältliche Demoversionen. Kurz nach der Veröffentlichung folgte eine von Steve Katz und Schlagzeuger Bobby Colomby angezettelte Meuterei, die Koopers Monopol brechen sollte, jedoch dessen Abgang zur Folge hatte. Unter der Leitung von Katz fand sich Ersatz in Form des stimmgewaltigen Frontmanns David Clayton-Thomas. Im Frühjahr 1969 gelang der nunmehr kommerzieller tönenden Rock-Bigband mit dem dreifach Grammy-ausgezeichneten zweiten Album BLOOD, SWEAT & TEARS 6 der internationale Durchbruch. Drei Singles („You’ve Made Me So Very Happy“,“Spinning Wheel“,“And When I Die“) kassierten allesamt Gold und entwickelten sich zu Evergreens. Weltweit verkaufte sich der Longplayer an die vier Millionen Mal. Zwei Live-Aufnahmen aus den Archiven ergänzen den Genre-Klassiker.

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