Blood, Sweat & Tears – New City

„Featunng D. Clayton-Thomas“ verkündet das Cover, und das dürfte auch der spektakulärste Aspekt der neuen B, S & T-Scheibe sein. Millionen alte Fans atmen jetzt erleichtert auf! Vorgänger Jerry Fisher war sicher nicht schlecht, aber der unverwechselbare Sound der Gruppe wie bei „Spinning Wheel“ oder „Lucretia McEvil“ stammte zum überwiegenden Teil von Clayton-Thomas. Alle haben Grund zur Freude: Die Fans, die Gruppe und nicht zuletzt der Sänger, dessen Soloversuche in den letzten Jahren nicht gerade überzeugend wirkten. Zur Platte: Wie gewohnt stehen unheimlich starke Titel neben ausgesprochenem Schwachsinn. „Riile Captain Ride“ ist ein rockigfetzender Anheizer, so richtig zum Mitschnippen. Mit dem Titel „Life“ hängt sich die Gruppe an den z. Z. sehr populären Funky-Trend. „One Room Country Shack“ hat mir fast die Socken ausgezogen, man glaubt kaum, daß Clayton-Thomas ein Weißer ist, so täuschend schwarz klingt hier sein Organ. Zu den Fehlgriffen zähle ich „I Was A Witness To A War“, einmal, weil ich der Gruppe den textlichen Inhalt nicht abnehme, und weil hier außerdem ein fürchterlicher Streichersatz mitmischt, was bei B, S & T und Chicago immer häufiger vorkommt. Bleibt noch zu erwähnen, daß auch Songs von Randy Newman, den Beatles und sogar das „Kleine-Nachtmusik“-Thema von Mozart verarbeitet wurden. Alles in allem eine feine Scheibe, mit Schwächen zwar, aber wer hat schon von vollkommenen Platten gehört?