Bob Mould – Circle of friends

„Hello!“ Dann ein kurzes „one, two, three, four…“ und ab geht’s zu einer Zeitreise durch die Karriere der New Yorker Alternative-Rock-Legende. Okay, da gibt’s ein paar schiefe Noten im Opener „The Act We Act“, doch schon beim ersten Refrain geht die Sonne auf: Da wird klar, warum der Mann als „Pate des US-Punk“, „Vaterfigur des Alternative Rock“ und unermüdlicher Maurer der Wall Of Sound gilt. Mould liebt Kontraste, setzt Lärm und Feedbacks ein, stellt meterhohe Wände von rotzigen, sägenden Gitarren-Sounds auf und kontrastiert sie dann mit honigsüßen Gesangsharmonien. Besonders cool, da der Mann, der vor Jahren die These vertrat, das Wichtigste an Musik seien Intelligenz und Lautstärke, nach Electro-Alben wie modulate eigentlich einen Schlussstrich ziehen und „dringend was anderes als dieses jede-Menge-Lärm-Ding“ machen wollte. Schön, dass er sich das noch mal überlegt hat. Denn so gibt’s nun die erste (autorisierte) Live DVD, die alle Stationen seiner Karriere zeigt: von frühen Songs von HüskerDü über das Zwischenspiel Sugar mit dem wundervollen „If I Can’t Change Your Mind“ bis hin zu letzten Solowerken wie body of song. Auch wenn einige Versionen wie „Changes“ ein bisschen zu viel Adrenalin ausschütten und eher formlos gebolzt werden, ist dieser Abend, aufgenommen 2005 im Washingtoner 9:30 Club, einfach großartig.

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