Bob Seger – The Distance
Ein Rückblick vorab: Der damals hier unbekannte Seger (bis ca. 74) war ’ne Wucht Der verspätete Senkrechtstarter hatte noch immer Kraft und Klasse Dann (ab 78) ging’s mit der Kreativität bergab. Der Grund lag in der mangelnden kompositorischen Bandbreite. Daran hat sich leider nichts geändert.
Seger eröffnet mit „Even Now“. einer weiteren Variation seiner legendären „Hollywood Nights“ Nächstes gewohntes Schema: Formel Chuck Berry. Dann „Boomtown Blues“ im Stakkato, das schon Suzi Quatro bei „He’s In Love With You“ verarbeitete. Mit „Shame On The Moon“ setzen die Balladen ein, und im gleichen, sattsam bekannten Muster schiebt Seger gleich zwei Abbilder nach „House Behind A House“ ist wieder der „Boomtown Blues“ von Seite eins. Und erst das Finale präsentiert den Knaller: einen zwar gängigen, aber kraftvoll, rausgepaukten, deftigen ROCK-Song „Little Victories“.
Was an THE DISTANCE gefällt, sind die abwechselnd eingesetzten Pianisten Ray Bittan, Craig Frost und Bill Payne, wenig aufregend dagegen sämtliches geblasene Blech.
Daß ein Musiker in eigenen Schemata festhängt, muß noch nicht das Schlimmste sein. Wenn diese aber in sich schon begrenzt sind, wird’s kritisch. Wären nicht reichlich andere Seger-LPs im Handel, THE DISTANCE gefiele gewiß gut So aber ist alles hinlänglich bekannt, bis in die einzelnen Hebungen und Senkungen der (wie immer ansprechenden) Stimme.
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