Bobby Gillespie and Jehnny Beth

Utopian Ashes

Sony (VÖ: 2.7.)

Die beiden Indie-Größen singen Rock-Duette über eine schlecht gealtere Beziehung.

Die Musikindustrie ist eine ziemlich durchschaubare Maschinerie und kaum etwas bringt sie so auf Touren wie der Zusammenschluss zweier hochkarätiger Musiker*innen für ein gemeinsames Projekt. Wie hier Primal Screams Bobby Gillespie und die Savage-Veteranin Jehnny Beth, die auf UTOPIAN ASHES die finalen Akte einer schlecht gealterten Beziehung besingen.

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Das Album beginnt energetisch mit einem Sound irgendwo zwischen den sehr späten Oasis und knapp vor dem Moment, in dem Coldplay Richtung Stadion-Rock abgebogen sind. Entsprechend oft hat man die Chose schon gehört. Aber davon nicht genug: Während „English Town“ sich in einer verrauchten Jazz-Bar zu Hause zu fühlen scheint, grätscht die Single „Remember We Were Lovers“ erst mit einem fast Lynch-igen Intro rein, nur um dann in einer recht trutschigen „Du umarmst mich nicht mehr, du küsst mich nicht mehr“-Ballade zu enden.

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Von Streichern bis Bläsern wird alles aufgefahren, was das Telefonbuch hergibt, wirkt dabei aber vor allem kalkuliert. Auch Beth lässt hier die Dringlichkeit vermissen, die sie sonst auszeichnet. Mit UTOPIAN ASHES wollte Gillespie den Schmerz zurück in die Rockmusik bringen. Doch bei seiner schweratmigen Spoken-Word-Einlage kommt man zu dem Schluss: Weh tut das vor allem den Hörer*innen.

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