Bobby Valentino – Bobby Valentino
alentino – das hört sich nicht nur nach Valentinstag an, es klingt auch irgendwie so. Der Herr mit Vornamen Bobby präsentiert sich als Überbringer von amourösen Botschaften, die er auf einem Tablett sanft vor sich hin gleitender Schlafzimmerballaden im Stil von Boyz II Men und Jodeci darreicht. Überraschen kann das nun nicht wirklich, immerhin war Bobby Valentino schon als Teenager Mitglied einer schwarzen Boygroup namens Mista. Als Solist und unter der Ägide von Rapper Ludacris, dessen Label Disturbing Tha Peace ihm als Karneresprungbrett dient, zelebriert der Sänger aus Atlanta, Georgia, weiterhin Gesangskunst mit dem Ziel der Frauenflachlegung. Da erweist es sich als hilfreich, daß Valentino und sein Produktionsteam Tim Kelley/Bob Robinson den Sound konstant auf schwüler Flirttemperatur halten. Klangveränderungen gibt es lediglich im Detail zu bewundern, wenn-wie zum Beispiel in „Teil Me“ – orientalisches Flair durch den Track huscht oder das Tempo – in „Come Touch Me“ – etwas angezogen wird. Ansonsten hat man ständig das Gefühl, Bobby Valentino wolle die Angebetete in ein Meer aus Lavendelblüten und Federwolken aus dem siebten Himmel fallen lassen. Das nutzt jedem Hörer, der in Gegenwart seiner Frau ebenfalls zärtliche Töne anschlagen will. Unter dem Strich hätte diesem Album aber mehr Abwechslung und Pep gutgetan. Mit seiner Linientreue wird Bobby Valentino zudem nicht dem Versprechen gerecht, das mit dem Covermotiv zum Ausdruck gebracht wird. „Real R&B singers needed“, steht da auf einer Tafel geschrieben. Nur klaffen Anspruch und Realität noch auseinander. Ein richtig guter R’n’B-Sänger schweift schon einmal ab und läßt seinen Gefühlen freien Lauf, ohne an Formate und Schubladen zu denken. Vielleicht gelingt Bobby Valentino ja nächstes Mal mehr Vielfalt. Jedes Herzblatt hat es schließlich gern, wenn ein Kerl auch einmal andere Töne anschlägt.
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