Bodenständig 2000, so geht die Fama, sind zwei deutsche Jungs, die zu viele Videospiele in ihrer Jugend gespielt haben. Nach dem fehlgeschlagenen Versuch, mit soundtrackgerechter Software reich zu werden, haben sie sich kurzerhand entschlossen, Popstars zu werden. Ein guter Entschluß. Sonst wären diese 18 herzergreifenden, ironisch-poppigen elektronischen Kurzschlüsse wohl an der Welt vorbeigegangen. Daß ausgerechnet das hochanständige britische Rephlex-Label sich bereiterklärte, diese cheesy Wohnzimmer-Techno-Show zu veröffentlichen, gehört zu den wundersameren Ereignissen der jüngeren Popgeschichte. Aber warten wir’s ab: Diese Tracks sind catchy genug, um ein paar Mainstream-Radio-Moderatoren hinters Ohr zu führen (supercool, das „Theo, wir fahrn nach Lodz“-Sample, supertrashig: „Weihnachten auf Hawaii“). Man stelle sich vor, ein paar restlos bekiffte Euro-Techno-Bubis hätten sich in einer Atari-Fantasy-Welt verirrt und würden nun von fremden Sternen-Kriegern gezwungen, mit Der Tobi und das Bo, Aphex Twin und Atari Teenage Riot gemeinsam Musik zu machen. Und man höre: „Wann werdet ihr endlich begreifen, gute Musik macht man nicht nur aus Schleifen?“