Rave the Planet: Nachfolge-Event der Loveparade steht angeblich vor Absage


Die Großveranstaltung sollte eigentlich am 8. Juli in Berlin stattfinden.

Laut Medienberichten steht die Techno-Großveranstaltung Rave the Planet in Berlin angeblich kurz vor der Absage. Mit der Neuauflage der Loveparade wollten die Veranstalter:innen hunderttausende Raver:innen in die Hauptstadt locken. Aufgrund von versäumten Sicherheitsvorkehrungen könnte der Berliner Senat die Mega-Party nun aber kippen.

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Keine Sanitäter:innen bei Rave the Planet?

Nach Informationen der „Berliner Zeitung“ hat die Organisation rund um den DJ Dr. Motte es versäumt, Sanitäter:innen für die Veranstaltung zu organisieren. Ersthelfer:innen sind besonders wichtig, da es bei dem Rave im Hochsommer häufig zu Erschöpfungen unter den sich verausgabenden Tänzer:innen kommen kann. Aus der Verwaltung der Stadt Berlin hieß es, dass die Veranstalter:innen nicht früh genüg Verträge mit dem Malteser Hilfsdienst abgeschlossen hätten.

Der Fauxpas könnte nun dafür sorgen, dass der Senat der Hauptstadt die Veranstaltung für unzulässig erklärt. Rave the Planet sollte genau wie die Loveparade von 1996 bis 2000 auf der Straße des 17. Juni stattfinden und sich vom Großen Stern bis hin zum Brandenburger Tor erstrecken. Die Party, die zugleich auch eine Friedensdemo sein sollte, hatte sogar schon mit „Music is the Answer“ ein Motto und den passenden Song dazu, den Dr. Motte und Jam El Mar beisteuerten. Erwartet wurden bis zu 300.000 Besucher:innen.

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Kritik an Dr. Motte wegen Querdenkersymbolik: Partner distanzieren sich

Rave the Planet wurde 2020 als gemeinnützige Organisation in Berlin durch Dr. Motte gegründet. Der DJ wollte damit den Geist der Loveparade wiederbeleben, die er 1989 erstmals ausrichtete. Damals zog das Techno-Open-Air noch als Demonstration über den West-Berliner Kurfürstendamm. Mit der wachsenden Popularität wurde die Demo zu der wichtigsten Großveranstaltung in der Rave-Kultur, die in ihren besten Jahren bis 1.5 Millionen Tanzwütige anzog. Nach der Insolvenz des Veranstalters im Jahr 2005 wurde versucht, die Veranstaltung im Ruhrgebiet auszurichten. Mit dem Unglück auf der Loveparade 2010 in Duisburg, bei dem 21 Menschen ihr Leben verloren und 652 weitere verletzt wurden, fand die Loveparade auch endgültig zu ihrem Ende.

Rave the Planet blieb auch nicht kritiklos. Neben Kritik an der Kommerzialisierung kamen auch Vorwürfe der Nähe zu dem sogenannten Querdenker:innen-Umfeld hinzu.