Bohren & Der Club Of Gore

Dolores

Ein Manifest der Langsamkeit und eine perfekte Einladung zum konzentrierten Trödeln.

Auf diese Musik sind in den vergangenen Jahren nun wahrlich viele Etiketten geklebt worden. „Doom und „Horror-Jazz waren dabei und noch einige andere, mehr oder weniger zutreffende. So viele waren’s jedenfalls, dass es auf eins mehr nun auch nicht ankommt. Wie wäre es also mit „Heavy Listening“? Im Sinne von; schwer und mit großem Bedacht tropfende und manchmal auch tröpfelnde Klänge, die, wenn man sich ganz und gar und mit Leib und Seele auf sie einlässt, das eigene Sein vorübergehend ganz leicht werden lassen?! Klar ist jedenfalls, dass die Musik von Bohren & Der Club Of Gore in dieser Welt solitär dasteht; niemand ist da draußen, der so konzentriert-ausgeklügelt die Werte im untersten Beatbereich auspendelt. Keiner ist da vorrätig, der so wunderschöne Einladungen zum An-die-Decke-Gucken und konzentrierten Trödeln in Musik verpackt, Dolores heißt das neue Album des Quartetts aus Köln Schrägstrich Mülheim an der Ruhr, und es kann als Soundtrack dienen, wenn man einmal forsch nach allen möglichen und unmöglichen Sachen in sich drin suchen möchte. Oder aber es ist, wenn man dem Stück „Schwarze Biene (Black Maja)“ lauscht, eine edle Klangtapete, der man schlaue Sätze von Christian Morgenstern entgegen sprechen kann. Diesen hier zum Beispiel: „Der Mensch ist ein Exempel der beispiellosen Geduld der Natur“ Danach bitte alles so machen wie immer bei Bohren: dem Rauschen lauschen. Dem in uns, und dem um uns herum. VÖ: 10.10.

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