Bon Jovi :: Bounce
Rock: Wenn „Some Girls“ die Antwort der Stones auf die Punk-Dilettanten war, dann ist „Bounce“ ein einziger tönender Mittelfinger in Richtung Nu Metal.
Das achte Studioalbum der Parademainstreamer aus New Jersey klingt gleichermaßen trotzig wie selbstbewusst, die Flagge, von CRUSH noch zaghaft auf Halbmast gesetzt, flattert nun ganz oben und soll wohl signalisieren: Es gibt uns noch, wir bieten diesen tätowierten Pappenheimern hiermit ein weiteres Mal die Stirn. Zwar ist BOUNCE mitnichten jene „big huge rock’n‘ roll record“ geworden, die die Plattenfirma ausgemacht zu haben glaubt, aber immerhin eine, die es in ihren besten Momenten mit dem SLIPPERY WHEN WET-Klassiker aufzunehmen vermag: Die soliden, zumeist auch textlich überzeugenden Rocker wie „Hook Me Up“, die 11/9-Hymne „Undivided“ und auch der Titeltrack werden in den Fußballstadien neben „Bad Medicine“ oder „Livin‘ On A Prayer“ bestens aufgehoben sein, und Richie Samboras Gitarre bewahrt selbst Balladeskes wie „Right Side Of Wrong“ und „All About Lovin‘ You“ für die schmachtenden Hausfrauen dieser Welt vor dem Absturz in den Sumpf unzumutbaren Gesülzes. Macht unterm Strich ein weiteres großes Stück Rockkino, und das nach all den Jahren – sorry, aber da muss man als Kritiker schon mal den Hut ziehen dürfen.
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