Bonnie Prince Billie – I See A Darkness
Wie der Pressesprecher seiner Exzellenz Bonnie Prince Billie bekannt gibt, handelt es sich bei I SEE A DARKNESS um ein Album, das Freude in die Herzen der Menschen tragen soll. Das wäre nicht weiter erwähnenswert, würde es sich bei dem Künstler, der hinter dem schwer namedroppenden Bonnie Prince Billie hervorlugt, nicht um Will Oldham handeln. Der Regisseur und Hauptdarsteller aller Palace-Formationen gilt nicht gerade als Betriebskomiker, seine stärksten Songs waren elegische Bilderbögen voller Risse und Eselsohren. Musik, die man erst wieder zusammenkleben mußte (das machte allerdings Freude). Für die elf Stücke auf diesem Album haben Oldham und Band sich wieder ganz vorbildlich zurückgenommen, die Dialoge von Percussion, Piano, Gitarre und Gesang gewinnen eine fast kammermusikalische Qualität. Man muß es nicht noch einmal sagen, aber besser ist es: Billie Willie Oldham schreibt rührende Liebes- und Klagelieder, wie das nur ein Besessener kann. Und „Raining In Darling“ ist vielleicht der schönste piesackende Song, den Oldham je schrieb, die Band kommt viel zu langsam und hebt doch noch ab in die Sphären. Und Will Oldham klingt so verschnupft dabei, als säße er sein Lebtag an der Inhaliermaschtne. Auch deshalb ein zeitgemäßes Winteralbum.
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