Brandy – Full Moon
Auch wenn Brandy keinen einzigen Song selbst komponiert hat – FULL MOON soll nichts weniger als ihre „Unabhängigkeitserklärung“ sein. Reifer und selbstbewusster will sich die Sängerin präsentieren und lässt sich doch von Rodney Jerkins (Michael Jackson, Whitney Houston, Britney Spears), dem Alex Christensen der US-Musik-Fast Food-Kultur, gewöhnlichen R ’n‘ B auf den Leib schneidern. Das Erfolgsrezept von Jerkins, der sein Pseudonym „Darkchild“ penetrant in die Songs einstreut, ist wieder mal eine raue, harte Bassdrum, gepaart mit schnellen Klavierläufen oder weichen Streichern. Tanzbar, eingängig und sicher Erfolg versprechend. Auch wenn Brandy keine Risiken eingeht – verändert hat sich ihr Sound trotzdem. Griffiger ist er geworden als auf dem glatten NEVER SAY NEVER [1998). Auch wenn Balladen wie „He Is“ oder „Apart“ (Usher-Kenner werden sich an die Choruszeile erinnnern) nett anzuhören sind, leidet das Album an Themenarmut, da es sich in jedem der siebzehn Songs um die Liebe dreht. So bleibt die ehemalige Sitcom-Darstellerin auch mit diesem Werk irgendwie gesichtslos. Man kann sich freuen, eine
Weile darauf abfahren und es dann getrost in den Tiefen des Plattenschrankes versinken lassen.
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