Brightblack Morning Light – Motion to rejoin

„I still live by the river/ln a little tent/&.we’ve been friends ever since/ Ever since another reclaimation/ln between the wind & the leaves free.“ Mit diesen Zeilen ist fast alles gesagt über das neue, zweite Album des US-Duos Brightblack Morning Light, die sechs Minuten von „Reclaimation Free“ sind ein drängendes Manifest der Naturliebe und Freundschaft, untermalt von frei im Raum stehenden Keyboardmelodien und den verhallten Flüstergesängen der beiden Protagonisten, deren Texte man dann aber doch besser im Booklet nachliest. Rachel Hughes und Naybob Shineywater verstehen sich als Außenposten einer musikalisch inspirierten Division der Freunde der Erde, ihre langen, sehr langsamen Tracks verbinden sich hier zu einer Blues-Ode an ihr von kommerziellen Zerstreuungen vollends befreites Leben. Das ist sehr schön, sehr entspannend und immer wieder von Ruhe und Liebreiz durchwirkt, die man in der Popmusik sonst lange suchen muss.Zum politisch korrekten, klimaneutralen Programm zählt auch, dass die Aufnahmen ausschließlich mit Solarenergie entstanden, Hughes und Shineywater begaben sich für dieses Album nämlich in eine abgeschiedene Lehmhütte in den Bergen New Mexicos. Dass Brightblack Morning Light auch in der dem Free-Folk assoziierten Szene einen besonderen Platz einnehmen, demonstriert motion to rejoin vom ersten bis zum letzten Augenblick: Das Album schwebt auf Sounds, für die man glücklicherweise noch keine Schublade hat öffnen können. Eigenartiger Nebeneffekt: Wenn Rachel Hughes ihr warm vibrierendes Rhodes Piano etwas mehr in den Vordergrund schieben würde, käme wahrscheinlich auch eine tolle Soul-Platte dabei heraus.

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