Bruce Springsteen :: Nebraska
Eine Soloplatte aufzunehmen, war das Beste, was Bruce Springsteen zum gegenwärtigen Zeitpunkt machen konnte – doch nicht unbedingt cie Beste. Da nun allerdings jeder Furz, der von New Jersey aus die Skyline von New York gesehen hat, so klingen und schreiben will wie er und selbst sein alter Gefolgsmann Miami Steve sich dem Rockpalast als sein (legitimer?) Vertreter verkaufen konnte, ist dieser Alleingang auf der Akustik-Gitarre immerhin ein Schritt in die angesagtere Richtung.
Aber nachdem schon der 69er Chevy festgefahren war und auch auf der Cadillac-Ranch wenig Brauchbares zu finden war, um die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen, kann man auch mit einem 82er Buick auf den öden Highways von NEBRASKA keinen Blumentopf mehr gewinnen. Und Ihr Opas aus dem Puristen-Lager, die Ihr Euch begeistert, daß der Meister sich auch alleine begleiten kann – was glaubt Ihr denn, wie er damals seinen Plattendeal bekommen hat? Doch nur, weil er schon damals angeblich so klang wie Bob Dylan in seinen besten Tagen. Diese „This land is your land-Masche hat ein Pete Seeger heute immer noch besser drauf, wenn er zu seinem Banjo greift.
Wenn auch die lauen Lüfte Kaliforniens oder der Karibik so manchem Musiker selbst die letzten verbliebenen Ideen aus der Birne geweht haben, so sei unserem lieben Bruce dennoch einmal ein solcher Tapetenwechsel empfohlen – anstatt ständig auf der Veranda seines Hauses düstere Räuberpistolen vor sich hinzubrummeln.
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