Bruce Springsteen & The E Street Band – Live in New York City :: Bossrock: Abgeklärt

Ein 2-CD-Dokument der überaus erfolgreichen Reunion von Springsteen und seiner ruhmreichen E Street Band. Songauswahl und -Interpretation dokumentieren, was der New York Times-Mann Jon Pareles in den euphorischen Liner Notes vermerkt: „Diese Shows haben nichts zu tun mit Mitleid und Fatalismus, hier geht es um Kameradschaft und Erlösung.“ Anders gesagt: Der 50-jährige Springsteen ist – natürlich – längst nicht mehr der romantische „Born To Run“-Outlaw von einst, rastlos auf der Suche nach dem „Promised Land“. Und er versucht gar nicht erst, so zu tun als ob. Heute ist der Boss patriarchalischer Citizen, der auf ewige Werte wie Liebe, Friede und Verantwortung setzt. Und die E Street Band ist sein Maßanzug immer noch die verdammt beste Rock’n’Roll-Maschine weit und breit. Das neunköpfige Monster haut „Badlands“, „Out In The Street“ oder „Ramrod“ raus, als hätte es sie just erfunden. Und es offenbart eine neue Dimension: Songs wie das lyrische „The River“ (heuer mögen’s die Herrn französisch, mit Akkordeon), das geradezu biblische „Land Of Hope And Dreams“, das düstere „American Skin“ (Springsteens Kommentar zur US-Polizeiwillkür) und nicht zuletzt das unter die Haut gehende „If I Should Fall Behind“ zeigen eine in Würde gealterte Rocklegende, die sich gleichzeitig selbstreferenziell hochleben lässt wie sie fernab hohler Nostalgie mit beiden Beinen fest im Hier und Jetzt steht. Schön. Und Party satt ist ein Abend auf der E Street allemal – „come Saturday night I let my ramrod rock“. Aber auch: „I’ll wait for you – should I fall behind, wait for me.“

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