Buddy Miles – More Miles Per Gallon
Wie das ja so üblich ist, bewegt sich nun auch „Body“ Miles auf angefunkten Pfaden, an denen offenbar kein Weg mehr vorbeiführt. Ich stand früher nie so richtig auf ihn, wegen der unüberhörbaren Bläsergruppe – für mich zuviel Blech. Sie sind zwar immer noch mit von der Partie, halten sich allerdings (Gott sei’s gelobt) enorm zurück. Von den altbekannten Miles-Mannen ist denn auch niemand mehr dabei, und Buddy selbst hat sich so gut wie ganz von seinem Schlagzeughocker zurückgezogen. Jetzt spricht er dem Baß zu, der Gitarre, den Tastaturen und allerlei Percussionzeugs. Und er singt natürlich. Und wie! In „My Last Words Of Love“ wie Stevie Wonder, in „No Time For Sorrow“ ähnlich wie Don McLean, und „You Don’t Have…“ klingt irgendwie stark nach „Who Knows“, seiner Band Of Gypsy-Periode. Aber vielseitig ist er geworden, da gibt es nichts… Neben ihm dominiert Gitarrist Ben Schultz, der auch einiges komponiert hat. Die Reißer-Titel finden sich fast ausschließlich auf der ersten Seite, während die zweite eher ruhige, teils folkige oder aber rockigere Stücke zu Wort kommen läßt. „Nasty Disposition“,erinnert ein wenig an Stevie Wonder’s Hit „Superstition“ – vielleicht weil Stevie darin das Clavinet bedient. Es ist zwar nicht alles neu, was Buddy uns serviert, aber meiner Ansicht nach seine bisher stärkste Scheibe. Hoffen wir nur, daß er seinen Stil noch ein wenig verfeinern und etwas persönlicher gestalten kann. Dann steht seinen „Gallonen“ nichts mehr im Wege.
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