Camel – Moonmadness
Mit „Moonmadness“ steht endgültig fest, daß sich Camel etabliert hat, und zwar gründlich. Kein Weg führt mehr an ihnen vorbei, weder der eines Genesisoder Pink Floyd-Fans, noch der eines Supertramp- oder King Crimson-Anhängers. Diese Namen sollen allerdings auf keinen Fall etwas über die inzwischen unleugbare Individualität der Camel-Musik aussagen. Eher schon über das Gefühl, das man beim Hören bekommt, oder in das man unweigerlich dabei verfällt. (Obwohl „Song Within A Song“ stellenweise doch ganz gehörig nach Crimsons „Island“-Phase klingt.) Jedes Wort, das mit der Bezeichnung „schön“ in irgendeinem Zusammenhang steht, ist vorbehaltlos geeignet, etwas über „Moonmadness“ auszusagen. Vor allem unprätentiös, locker, fließend und romantisch erscheint einem jedes Stück. Mitunter können die „Kamele“ ganz schön losstürmen und Drive produzieren, wie z.B. in „Lumar Sea“, einem der stärksten Stücke Musik, die ich seit langem gehört habe. Camel vereinigt die besten Momente alter Wishbone Ash-Tage, die Märchenmelodien von Caravan und vergangene King Crimson-Klänge, ohne dabei aber auf die für sie typischen und charakteristischen Elemente zu verzichten oder sie zu vernachlässigen. Aber noch eins ist interessant: Nachdem die „Snow Goose“ ihr erster größerer Erfolg überhaupt geworden war, schafften sie es trotz aller negativen Begleiterscheinungen wie Leistungsdruck usw., etwas, was niemand erwartet hätte. Nämlich ein noch weitaus reiferes, anspruchsvolleres und vollkommeneres Album vorzulegen.
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