Caravan – Caravan And The New Synphonia
Am 28. Oktober 1973 fand im Londoner Drury Lane Theater eine Begegnung der Gruppe Caravan mit dem Symphonie-Orchester The New Symphonia (unter der Leitung von Martyn Ford) statt. Nicht nur das Publikum war zahlreich vertreten, sondern auch die Mikrofone des Pye Mobile Recording Unit. Resultat: Eine Platte, die nicht leicht zu beurteilen ist. Man kann sich so schnell nicht an den neuen Sound gewöhnen. Seite 1 wird von einer siebenminütigen ‚In troduction‘ eröffnet. Das Orchester spielt gefühlsvoll und schwebend, bis Caravan in der Mitte der Nummer mit einem stampfenden Rhythmus einfällt. Unterstützt wird sie dabei von Streichern. Die Einleitung wird schwächer und schliesslich bleibt nur ein leises, schwebendes Orchester übrig. Die nächste Nummer heisst ‚Mirror For The Day‘. Ein typisches Caravan-Stück. Die Gruppe wird von einem siebenköpfigen Chor unterstützt und von Geigern untermalt. Diese Nummer hat Atmosphäre und ist überhaupt nicht ‚heavy‘. Sie erinnert stark an frühere Caravan-Kompositionen, obwohl der Chor einen für die Gruppe ungewöhnlichen ‚Love The One You’re With‘-Effekt bringt. Nach einem stürmischen Applaus bringt Pye Hastings zusammen mit Chor und Orchester das zwölfminütige Stück The Love In Your Eyes‘. Die Gruppe steigt mitten im Stück wieder ein und die Nummer verändert sich auf einmal schlagartig. Hier und da tauchen vereinzelt Improvisationen auf. Man hört ein Gitarrensoli, dann geht’s ruhiger, nicht mehr so gewalttätig weiter. Nach einem gitarrenähnlichen Geigensoli singt Hastings wieder ein paar Zeilen. Für die Gruppe bedeutet das das Stichwort für ein gutes, heavy-wirkendes Schlusstück. Ende der ersten Seite. Das Publikum ist begeistert, der Applaus scheint überhaupt nicht mehr abzubrechen. Seite zwei besteht aus zwei langen Stücken. ‚Virgin On The Ridiculus‘ und ‚For Richard‘. Die erste Nummer ist melodiös, ein Stück mit Gruppe, Chor, Orchester und Gesang. Das Thema ist fantastisch, die Aufnahmen aber lassen manches Mal sehr zu wünschen übrig. Schade. Hastings Gesang geht ab und zu in dem bombastischen Sound unter. Auch diese Komposition enthält Improvisationen. Diesmal hört man ein Orgel-Soli. ‚For Richard‘ ist die Nummer, die Caravan praktisch auf allen Konzerten als Schlusstück spielt. Diesmal ist die Komposition von Simon Jeffs für’s Orchester bearbeitet worden. Sehr gut. Leider aber ist didt Platte etwas zu schlampig aufgenommen worden. Die Musik ist etwas zu hoch, aber das ist natürlich Geschmackssache. Für die Musiker nichts als Lob. Man sollte die Scheibe mehrmals anhören.
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