Carl Carlton & The Songdogs – Revolution Avenue

Peter Maffays Gitarrist mit einer Allstarbesetzung auf den Spuren der Stones.

Keine Frage, Carl Carlton ist der in jeder Beziehung größte Gitarrist, den Friesland je hervorgebracht hat (oder gibt’s da noch andere? I Leser, hilf!). Der Lulatsch ist Überzeugungstäter, einer, der die Krätze kriegt, wenn ihn smarte Marktstrategen vom rechten Weg der Rock’n’Roll-Tugend abbringen wollen. Carltons musikalisches Universum bilden Fixsterne wie die von Keith Richards, Dr. John, RonnieLane und Lowell George. Also Rock’n’Roll mit Seele. Und so heißt die erste Station auf der RE-VOLUTION AVENUE „God’s Gift To Man“, ein ebenso furioser wie lässiger Rocker aus der Feder von Tom Petty, dem die Liederhunde eine dampfende Portion Louisiana-Sumpfhitze und Stones-Drive verpassen. Weitere Highlights unter den 13 Songs: die Little Feat-Hommage „Flowers“ mit Trauermarsch zum Ausklang; der so gefühlige wie packende Folkschunkler „Coming Home“; der entspannte Reggae.,1 Can Feel The Faya“ mit Robert Palmer hinterm Mikro. Apropos Gästeliste: Neben den Carlton-Compadres Bertram Engel und Pascal Kravetz hören wir Levon Helm und Garth Hudson (!), Sonny Landreth, lan McLagan, Gary „Mo“ Moore sowie Jerry „Wyzard“ Seay. Und Ronnie Wood, der mit zwei Songs als Autor vertreten ist. Trotzdem ist REVOLUTION AVENUE ein überraschend geschlossenes Bandalbum mit einem überzeugenden Frontmann geworden. Da singt einer mit dem Herzen, auch wenn’s gelegentlich mal brüchig klingt. Fazit: Wo Carlton draufsteht, ist 1a-Handwerk drin. Und jede Menge Spaß. Oder wie es einst bei den Faces hieß: „Had us a real good time“. Hört man.