Cassius :: 15 Again Virgin/EMI
Erst einmal danke. Cassius! Für euer Rückgrat. Hört euch nur den Kram an, mit dem uns Bob Sinclar. euer Weggefährte aus den Gründertragen des französischen House, seit Monaten einseift. Seine Mischung aus Disco. Reggaegesang und diesem unerträglichen Pfeifen, das sogar Angeta Merkel nachmachen kann, geht uns ziemlich auf den Geist. Nein, so etwas macht ihr noch nicht einmal im Ansatz. Gut so. Bei euch spürt man sofort, dass ihr noch wisst, was heute in der Clubszene passiert. Ihr benutzt schnittige Gitarrenriffs und schnalzende Funkbässe und lasst einen Typen darüber singen, der wie Dämon Albarn klingt. Ihr schreibt Songs, die wie bei Chic anfangen und in einen temperamentvollen Drum’n’Bass-Part aufgehen. Ihr macht Sachen, die sich nach einer Electro-Version von Peggy Lees „Fever“ anhören. Ihr habt sogar Pharrell Williams ins Boot geholt. Das habt ihr gut gemacht. Es klingt mitreißend. Es hat Charme und Chuzpe. Aber dann seid ihr auf eine ganz komische Idee gekommen. Das letzte Drittel eures dritten Albums klingt plötzlich ganz anders. Wie ein Ausflug in die Vergangenheit des Techno. Die Stimmen verstummen. Acid-Sounds zwitschern durch die Tracks. Das sind ganz schöne Nummern. Aber auch welche, die ihr eigentlich mit linksaus dem Ärmel schüttelt und die man schon auf zig Raves gehört hat. Deshalb muss man euch schon Unentschlossenheit bescheinigen. Wollt ihr von heute oder von gestern sein? Ihr solltet euch entscheiden. Einfach nur besser als Bob Sinctar zu sein, kann doch nicht genügen, oder? VÖ: 22.9
www.cassius.fm
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