CD/ PLATTEN
Ende der achtziger Jahre werde die CompactDisc die schwarzen Scheiben abzulösen beginnen, hatte vor Jahresfrist PolyGram-Boß Jan Timmer prophezeit. Plattenfans müssen trotzdem nicht um „Nachschub“ für den Abtastdiamanten bangen: Allein ein Michael Jackson verkaufte 1983 auf LPs und MCs etwa drei bis viermal soviel, wie weltweit auf CD gepreßt wurde! Für Michael Jackson und Billy Joel, Police oder Paul Simon mag es eine Prestigefrage sein, ihre Bestseller auch auf dem Silber-Diskus anbieten zu können. Für Netto-Profit allerdings sorgen die (Maxi)Singles, LPs und MusiCassetten.
Einen wahren CD-Goldrausch erleben trotzdem momentan jene CD-Importeure, die Japan-Raritäten wie ABBEY ROAD von den Beatles (EMI CP 35-3016), TATTOO YOU von den Rolling Stones (EMI CP 35-3032), James Taylor JT (CBS 3K 34811) oder Supertramps CRIME OF THE CENTURY (A & M CDAMLX 63647) anbieten können. Denn CD-Fans sind offenbar bereit, dafür Preise zwischen 55 und 80 Mark hinzulegen. Das gilt wegen der noch begrenzten Fertigungskapazität der Industrie auch für Auflahmen wie Pink Floyds WISH VOU WERE HERE (CBS/Sony Ja-Dan 35DP 4) oder das Yazoo-Debüt UPSTAIRS AT ERICS (Mute/Vogue Frankreich VG 651/600015).
Denn in den genannten Fällen sntspricht die Klangqualität tatsächich den besten „audiophilen“ Platlenpressungen oder übertrifft – wie aei der Stones-Aufnahme von 1981 – die Qualität der vorliegenden LP hörbar deutlich. Ganz abgesehen davon, daß da nichts mehr knistert, «nackt oder verzerrt, hat man bei iiesen CDs die Aufnahmen so optinal überspielt, daß man endlich ahne Einbußen das hört, was als Driginal-Stereo-Master abgemischt worden war.
Noch einen Schritt weiter ging nan bei der Elton John-Kompilaion THE SUPERIOR SOUND OF ELTON JOHN (1970-1975). die aus dem DJM-Katalog (DJM 810 )62-2) ausgewählt worden war. Für jiese CD wurden nämlich die origiia!en Mehrspur-Bänder eigens in ünfwöchiger Arbeit von Eltons, langährigem Mischpult-Meister Gus Dudgeon neu abgemischt. Mit cnapp 64 Minuten Spielzeit ist das licht nur eine der längsten Pop-3Ds, die neu gemischten Versionen tlingen auch entschieden besser ils bisher. Aus Kostengründen sind solche Neubearbeitungen für die DompactOisc leider die Ausnahme ran der Regel…
Genau darüber mag sich man-:her geärgert haben, der zu Preisen zwischen 180 und 300 Mark das 3-2D-Set ELVIS – THE LEGEND :RCA PD 89000) gekauft hat. Von Jen immerhin 60 Elvis-Klassikern, jie man sich dafür auf drei Silber-3 lättchen einhandelte, liegen nämich einige, wie „In The Ghetto“, in besserer Überspiel-Qualität auf schwarzer Scheibe vor! Und bei etlichen der bis zu 30 Jahre alten (Mono-(Aufnahmen stellt sich die Frage nach besser oder schlechter nur akademisch. In Kürze sollen die drei CDs im übrigen auch einzeln und entschieden preiswerter erscheinen …
Zu den empfehlenswerten CD-Veröffentlichungen der letzten Wochen gehören unter anderem: THEIR GREATEST HITS von den Eagles (Asylum 105-2), obwohl das zweite Gitarrensolo von „Peaceful Easy Feeling“ kurzfristig ganz hübsch verzerrt, weil’s nun mal so auf dem Mutterband konserviert ist: der Who-Klassiker WHO’s NEXT (Polydor 813 651-2), der erstaunlicherweise viel besser klingt als die letzten Aufnahmen der mittlerweile aufgelösten Gruppe; Paul Simons HEARTS AND BO-NES (Warner Bros. 9 23942-2), eine der wenigen hochkarätigen digitalen Pop-Aufnahmen, die’s bislang gibt und für die wieder mal Meister Roy Halee am Mischpult verantwortlich zeichnete; NO PARLEZ von Paul Young (CDCBS 25521), die nicht nur einen Song mehr enthält als die Bestseller-LP, sondern gleich noch fünf Songs in den längeren „Maxi“-Abmischungen, so daß die Spielzeit beachtliche 64 Minuten und 39 Sekunden, also fast eine Viertelstunde mehr als in schwarzer Langrille erreicht.
Ein eher zweifelhaftes Vergnügen ist unter technischen Aspekten auf CD die jüngste Kinks-Aufnahme STATE OF CONFUSION (Arista 610 037), denn da erreichen die Verzerrungen gelegentlich die Zig-Prozent-Marke. Entschieden genauer nahmen es die Toningenieure bei Bob Segers THE DISTANCE (Capitol CDP 7 46005-2) und bei FACE VALUE von Phil Collins (Atlantic 299 143). Faszinierend schließlich auch, was Produzent Manfred Eicher bei den jüngsten Aufnahmen von Oregon (ECM 811 711-2) im Ludwigsburger Tonstudio Bauer aufs Band brachte: schlicht überwältigende Klangqualität, die geradezu ideal alle Vorzüge des neuen Tonträgers verdeutlicht!
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