Chai

Wink

Sub Pop/Cargo (VÖ: 21.5.)

Der Blutzuckerspiegel dieses Bubblegum-Indie-Pop aus Japan schnappt nur noch selten über.

Essen ist lebenswichtig. Erstaunlich, dass es so wenige Popsongs zum Thema Ernährung gibt, aber nun haben wir ja Chai. Dass das japanische Quartett stets offensiv über die Freude an Kalorien sang, war ihre feministische Botschaft gegen Bodyshaming. Eine Taktik, die auch auf ihrem dritten Album WINK weiter aufgeht: In der Spurenelemente-Hymne „It’s Vitamin C“ versichert Sängerin Mana „If you’re heavy you’ll be fine.“

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Außerdem auf dem Buffet: „Salty“, „Donuts Mind If I Do“ oder „Maybe Chocolate Chips“. Dessen so verträumt wie sexy dahinschlurfender Soul hätte auch Marvin Gaye gefallen und markiert eine musikalische Wende: Nie klangen Chai so elektronisch wie auf diesem unter Lockdown-Bedingungen und entsprechender Distanz zwischen den Bandmitgliedern entstandenen Album, nie vorher so soulig und gefühlvoll.

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Schrammelgitarre und Bollerschlagzeug haben weitgehend ausgedient, stattdessen übernehmen bonbonbunte Synthies, marshmallowweiche Keyboardflächen und ein Bass aus Zuckerwatte die Regie. Trotzdem gerät der Blutzuckerspiegel – abgesehen von den wenigen hyperaktiven Hibbelsongs wie „Ping Pong“ – nicht mehr außer Kontrolle.

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