Chalice – Good To Be There

Es ist eine Kopplung, diese erste Chalice-LP, die außerhalb Jamaicas erscheint, zusammengestellt aus Stücken ihrer bisherigen Alben BLASTED und STANDARD PRO-CEDURE. Chalice sind, das sollte man hier voranstellen, die unbestreitbar vielseitigste und populärste Band, die sich in Jamaica im vergangenen Jahr nach oben spielte.

Diese Compilation geizt ein wenig mit den Stücken ihres Debüts; enthalten sind lediglich drei Songs: der von Trevor Roper zum Steinerweichen gecroonte Lovers Rock des Titelstücks: „I Still Love You“, eine distinguiert orchestrierte Ballade, wie sie Peabo Bryson verdient hätte – und „A Song“, ein kluges, gleichnishaftes Statement, das aus Dennis Browns Songbook stammen könnte und eine natürliche Single abgeben würde.

Nun, die erste Single, die von diesem Set gelittet wurde, ist „Funny Kinda Reggae“, ein quirliger, um eine fiepende Synthesizer-Hookline konstruierter Funk-Track. Aber Chalice sind letztendlich doch am ehesten in ihrem Element, wenn die Tiefen-Aussteuerung ihrer Songs auf Dancehall-Pegel steht.

Von dem undifferenzierten MOR von „One Woman Too Late“ abgesehen, eine durchdachte, gescheit zusammengestellte Compilation.