Charles Spearin

The Happiness Project Ans & Crafts/Alive 4 Pop, Blasmusik: ein Nachbarschaftsprojekt, geboren aus den zufälligen Melodien der Erzählung. Man muss sich das so vorstellen: Downtown Toronto, wo der glückliche Mr. Charles Spearin mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern lebt, spielen die Kinder im Sommer auf der Straße (und mal ehrlich, liebe Double-Income-Eltern mit Fulltime-Kindertagesstätte und Kinderfrau, wer kann das von seinen Nachkömmlingen heute behaupten?), während die Alten sich vor ihren Häusern zusammenfinden und austauschen. So beginnt Charles Spearin die Beschreibung des Projekts, das er vor einem Jahr in seiner Nachbarschaft initiierte; aus den Gesprächen wurden bald Interviews, die um den Begriff „Happiness“ kreisten, und aus den Aufzeichnungen wuchsen Lieder, mit herzhaften Melodien und richtigen Instrumenten (Saxophonen, Posaune, Kornett, Gitarren, Violinen, Trompeten, Cello und Piano). Wenn man so will, eine Hausmusikversion von Broken Social Scene, einer der beiden Bands, denen Charles Spearin hauptberuflich angehört. Das HAPPINESS PRO-JECT ist eine Art Neighborhood-Hörbuch geworden, das aus dem Kleinen und Privaten schöpft, aus Klängen, Bildern, Ideen, Wünschen. Manchmal spricht das Saxophon direkt mit Mrs. Morris. Eine schöne Blasmusik ist das, ein Stück Pop aus dem Archiv von Robert Wyatt könnte das sein. Was Spearin hier mit seinen Musikern (unter anderem Kevin Drew und Evan Cranley) produziert hat, könnte der Beginn einer größeren Reihe werden. Mich würde mal interessieren, wie Elton John mit seinen Nachbarn so kommuniziert, oder Maya Arulpragasam oder Amy Winehouse. Es muss ja nicht immer ein HAI’PINESS PROJECT sein.

www.happiness-projecl.ca