Chick Corea – The Mad Hatter

Musik besteht für Chick Corea nie nur aus Musik. Mit im Spiel sind immer auch solche Dinge wie Weltanschauung und Poesie. Oder Märchenhaftes wie „Der verrückte Hutmacher“. Das mitternächtliche Leben und Treiben in einem schwülen Wald beschreibt er beispielsweise im ersten Stück seines neuen Albums. Und über „The Trial“ faselt er im Begleittext von irgendeinem Phantasie-König. Zur Sache: zur nackten Musik kommt Corea erst, wennn „Humpty Dumpty“ von‘ der Mauer gefallen ist, worauf Joe Farrell (Tenorsaxophon) und Eddie Gomez (Baß) flugs mit scharfen Soli abziehen. Das aber bleibt so ziemlich der einzige reale Ausreißer. Ganz schön beladen von außermusikalischem Spintisieren ist die „Mad Hatter Rhapsody“. Und im Text von „Falling Alice“ (elfenhaft gesungen von Gayle Moran) heißt es sinngemäß übersetzt: „Die Mysterien, an die ich glaubte, sind doch nur gewöhnliche Dinge. Warum es verkomplizieren?“ – Ja, warum eigentlich?