Chocolate Genius – Goldmusic :: Pop

Das erste Album dieser Band hieß BLACK MUSIC. Doch statt des erwarteten Soul vernahm man Singer-Songwriter-Musik mit Wurzeln in Folk und Country. Diese Verwirrung hat nun partiell ein Ende,denn in „Love“ hört man den Einfluss eines LL Cool J in Balladenlaune und im besinnlichen „The Eyes Of The Lord“ Solomon Burkes „A Change Is Gonna Come“ durch. Das ist dann schon eher Black Music nach Lexikondefinition. Aber noch lange kein Cospel. Bandleader Marc Anthony Thompson thematisiert sein gespaltenes Verhältnis zur Kirche und tut dies mit Hilfe reduzierter und spannungsreicher Musik, bei der ihn Fachkräfte wie Marc Ribot, Abraham Laboriel jr. oder Chris Whitley unterstützen. So besteht „Planet Rock“ praktisch nur aus einem schnarrenden Dauerton, sachten Keyboardakzenten und sanft gehauchten Vocals, doch das reicht völlig, um als Außenstehender überwältigt zu sein. Spätestens beim dubbigen Instrumental „Birth Control“ dürften auch dem letzten Zweifler die tief gehenden Dimensionen dieser Musik schwanen. Chocolate Genius bringen den Glauben zurück, dass man im Pop noch kunstvoll,geheimnisvoll und grundehrlich sein darf. Ein wunderbares Werk, auch ohne höheren Segen.

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