Chris Braun Band – Both Sides

Es ist verwunderlich, dass man mit einfachen Melodien wie es die Chris Braun Band praktiziert, so grosse Wirkung erzeugen kann. Ihr Repertoire reicht vom Heavy Stuff bis hin zu lyrischen, eindrucksvollen Passagen. Besonders dominierend ist der Gesang von Chris Braun. Vergleich mit Inga von Frumpy liegt auf der Hand. Auch hier eine rauhe, sensitive Stimme von einer spröden Aussage. Die sechs Musiker mit dem Durchschnittsalter 20 sind immer eine homogene Einheit, besonders in dem Titel „Things for you and me“. Langeweile gibt es bei den neun Stücken kaum, dafür sind sie zu unterhaltsam. Gut aufeinander eingespielt sind die drei akustischen Gitarren, wenn es auch manchmal mit der Technik etwas hapert, z.B. bei „Anxiety“. Doch sollte man nicht über die erste Lp dieser jungen Gruppe den Stab brechen, besonders wenn die Ansätze so hoffnungsvoll sind. Dass sie sich auf dieser Scheibe an englischen Masstäben orientieren, so in „Untreue World“ und „Icy Shapes“, ist nicht weiter verwunderlich. Trotzdem scheint die Suche nach der eigenen Identität zum Teil gelungen zu sein. Wenn das kein guter Ansatz ist!

Weitere Titel: Paul, April Fool, Town of Children’s Blocks, Magical Light, Comfort me in hell.