Chris Cornell

Scream

Hattu Möhrchen? Ex-Grunger wird (falscher) Pop-Hase.

Wer einmal ordentlich Erfolg angehäuft hat, um den scharen sich die Bücklinge. Wenn man nicht aufpasst, bleibt gar keiner mehr übrig, der auch mal Bedenken vorträgt – wie: „Du, Chris, vielleicht ist es doch keine so gute Idee, dir von Timbaland dein Album produzieren zu lassen, auch wenn der ja laufend Hitplatten produziert und du schon sehr lange nicht mehr auf einer Hitplatte vertreten warst.“ Aber nun ist es eben passiert. Cornell croont und schmettert sich mit mal mehr, mal weniger angezogener Handbremse durch ein außerordentlich nichtssagendes Timbaland-Pop-Album, das klingt, als hätte der statt dem aktuell grassierenden Autotuning-Effekt ein paar brandneue Autocomposing- und Autoarrangement-Funktionen zugeschaltet. Dass er seinem offenkundig schimmerlosen Vertragspartner, einst immerhin Zauberlehrling von Robert Plant, damit eine Grube gräbt, und zwar ziemlich genau zwischen den Riesengartenpools von Popverwaltern wie Lenny Kravitz und Seal, das ist ihm vermutlich egal. Denn so läuft das Möhrchenspiel. And it’s a Möhrchenspiel-World.

VÖ: 6.3.

www.chriscornell.com