Chris Isaak :: Chris Isaak

Der große Applaus für den Newcomer des Jahres 1985 war gerechtfertigt. Spätestens seit der neuen Platte ist er der „Hall Of Farne“ ein ganzes Stück näher gekommen. Mit der tremolanten Stimme, die den melancholischen Aspekten des Rockabilly eine sehr warme, fast schwebende Strömung abgewinnt, liegt er meilenweit vor allen Epigonen á la Lloyd Cole, die sich speziell in England in letzter Zeit so lapidar in Pose werfen.

Der unverzerrte, beinahe reine Gitarrenton, der mit Echo und Hall und dann und wann mit Griff zum Vibrato-Hebel feinfühlig moduliert wird, wirkt trotz aller Zitate spontan und lebendig, ja livehaftig. Eine Nummer wie „Heartful Of Soul“ von den Yardbirds klingt dadurch 20 Jahre später tatsächlich reif. Und mit den Eigenkompositionen „Blue Hotel“ oder „Fade Away“ gelingt dem Amerikaner, was die Werbe-Heinis von Levi’s ständig versuchen: Hier erst wirkt der Zeitgeist der frühen Sixties wirklich naiv, spannend und unprätentiös. Dazu kommt noch bei fast allen Songs ein meditatives und suggestiv wirkendes Mid-Tempo. das eine klösterliche Weltenferne produziert, die sich von allem Derzeitigen total abhebt. Weltklasse.