Chris Rea – Tennis
Aufschlag für Rea. Mit einer gekonnten, eingängigen Basslinie eröffnet der Engländer sein drittes Spiel. Nach den beiden Anläufen WHATEVER HAPPENED TO BENNY SANTINI und DELTICS soll nun endlich der große Durchbruch gelingen. Endeten jedoch die letzten beiden Matches noch unentschieden, so geht dieser Aufschlag voll ins Netz. Ohne Kondition, kraftlos, lasch schafft es Rea nicht, zu überzeugen, direkt nach den ersten Takten ist der Schwung dahin. Dabei zeigt seine Mannschaft durchaus gute handwerkliche Fähigkeiten, und auch die Produktion läßt wenig zu wünschen übrig, doch macht auch der beste Musiker keinen Ohrwurm aus derart dünnen zusammengestoppelten Songs. Sowas mag in der Hitparade und in Las Vegas angehen, im Rock-Business nicht.
Mit dem Titel „For Ever And Ever“ sollten sich außerdem einmal die Herren von der Gema beschäftigen, denn genau von diesem Song muß Eddie Floyd 1967 sein „Knock On Wood“ geklaut haben. Wahrscheinlich ist er mit seiner Zeitmaschine kurz nach 1980 gehopst und hat mal eben so die hookline von „For Ever And Ever“ entwendet, um sie in seinem Hit zu verbraten. Unverschämt!.
Lichtblick des Albums sind die beiden Instrumentals „No Work Today“ und „Friends Across The Water“. Mit leichtem Einschlag von Ry Cooder’scher Seite, läßt Chris Rea hier auf seiner Slide Gitarre die Sonne scheinen, zeigt, wie das geht, mit dem peaceful easy feeling, das Mark Knopfler so verzweifelt zu kreieren versucht.
Matchball für Rea. Bestände die Platte komplett aus solchen Stükken, sie würde sich beim besten Willen nicht mehr von meinem Plattenteller lösen lassen. So aber muß das Resultat lauten: Aus für Rea.