Clowns und Helden – Willkommen in West-Poind-Blanc
Eher einem Zufallstreffer („Ich liebe Dich“) verdanken die Clowns und Helden ihre Popularität. Zweifellos musikalischer als die holprige 1. Allgemeine Verunsicherung, hängt der Band allerdings immer noch die Vergangenheit als optisch-orientierte Klamauk- und Rocktheatergruppe nach: Die Musik wird von den Texten oft genug vergewaltigt.
Das sollte wohl auf der neuen LP anders werden. Also scheute man weder Kosten noch Mühen, um den Ehrgeiz einer „internationalen“ Produktion zu befriedigen und der Musik endlich einen anderen Stellenwert zu geben. Wally Brill (Annabel Lamb, Stanislaw Sojka) wurde als Producer auserkoren. Eine „Ehe“, die sich nicht unbedingt aufdrängte, aber insofern Früchte trug, als WILLKOMMEN … einfach technisch gut klingt und auch der beteiligte Studiomusikerstamm (von Tears For Fears, ßlancmange u. a.) brillant spielt – wenn es die Kompositionen zulassen!
Einmal geht es wirklich gut ab: Im Talking Heads – (Vor-Country-Phase) verdächtigen „Countdown“. „Der Sinn des Lebens“ hat einen Hauch von Vaudeville. Und „Domino“ mit seiner Tabla-Percussion klingt auch recht locker.
Dagegen steht typischer Deutsch-Rock mit unvermittelten und den Fluß der Musik störenden Rhythmuswechseln („Seitdem Du wieder da bist“ hätte ein Topstück werden können) und einem Arrangementverständnis, das über frühe Toto-Platten nicht hinausgeht.
Als Singleauskoppelung gibt’s das deutsch-englische Duett mit Annabel Lamb, in dem man versucht, gesanglich so viel Gefühl zu transportieren, daß es schon wieder aufgesetzt und unfreiwillig komisch klingt.
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