Ob das nun gleich das Maßstäbe setzende Album für die elektronische Musik des Jahres 2010 ist, wie das Label annonciert? Mit der Album-Eröffnung „Chance Dub“ bewegen sich Cobblestone Jazz erstmal im lauwarmen Fahrwasser jazzgedengelter technoider Dancemusic. Man muss nicht unbedingt bis zum Acid Jazz zurückgehen, um das Sound-Design des auf Quartett-Größe angewachsenen Ensembles mit den Homebases Victoria (Kanada) und Berlin (Deutschland) zu beschreiben.

Die Tracks entstanden aber schon in Anlehnung an die Improvisation im Jazz, und zwar weitgehend live, sie drängen nur massiv in den Clubkontext. Nach und nach entwickeln Cobblestone Jazz auf THE MODERN DEEP LEFT QUARTET auch eigene Sound- und Groove-Mixturen von Funk und House zwischen glücklichen Keyboards und tief gelegten Bässen („Mr. Polite“, „Fiesta“). Ein Album mit Zertifikat zur Ausbaufähigkeit.